Trächtigkeitsverlauf



Trächtigkeitskalender einer Hündin 


Der zeitliche Ablauf einer Trächtigkeit ist hier zusammengestellt, um zu zeigen welches Wunder in diesen 9 Wochen passiert.

Dem Züchter steht nun eine aufregende Zeit voller Hoffen und Bangen bevor. Hat der Deckakt geklappt, ist die Hündin trächtig, welche Anzeichen kann man erkennen, wann können wir zum Ultraschall gehen, geht alles gut bei der Geburt, wie viele Welpen schenkt uns die Hündin, hat sie genügend Milch und vor allem, wie gut kann sie ihre Welpen versorgen und erziehen. Diese und noch tausend andere Fragen gehen einem Züchter durch den Kopf. Eigentlich ist das Züchten immer nur eine nicht endende Warterei, doch das Wunder „Leben“ lässt uns diese immer wieder schnell vergessen, wenn die kleinen Zwerge gesund und munter in unserer Wurfkiste liegen.

Sie können jede Woche die Entwicklung der Welpen in diesem Kalender verfolgen. 


1. Tag:
Nach dem Deckakt wandern die Spermien zu den Eileitern . Die Spermien bleiben in den weiblichen Geschlechtsorganen über viele Stunden bis zu sechs Tagen befruchtungsfähig.

1. Tag (Quelle National Geografic)


2.-4. Tag:
Die Spermien sind an ihrem Ziel angekommen und befruchten die reifen Eizellen. 

2. Tag (Quelle National Geografic)


4.-8. Tag:
Die befruchteten Eizellen wandern in den Gebärmutterhals. Die Zellteilung der Eizellen beginnt. Zweizell- Stadium, Vierzell-Stadium usw.= frühembryonale Teilungsstadien. Die ersten Teilungsstadien sind eine zehntel Millimeter groß. Diese Zellhaufen wandern in die Gebärmutter und nehmen Kontakt mit der Gebärmutterschleimhaut auf.  

8. Tag (Quelle National Geografic)


8.-9. Tag:
Die Eizellen entwickeln sich zu Blastozyten, Keimblasen mit kleinen Zotten. Die Hündin beendet nun endgültig ihre Läufigkeit. Sie wird wie stets gefüttert und bewegt, Medikamentengaben müssen in der kompletten Trächtigkeit mit dem Tierarzt abgeklärt werden.


10.-17. Tag:
In der Gebärmutter sind die Blastozyten für einen kurzen Zeitraum (5-7 Tage) frei und unregelmäßig verteilt. Danach verteilen sie sich gleichmäßig in den beiden Gebärmutterhörnern. Aus Platzgründen sterben einige befruchtete Eier ab und werden von der Gebärmutter resorbiert.


18.-20. Tag:
Die Keimbläschen (Blastozyten) setzen sich in der Gebärmutterwand fest und formen embryonale Bläschen. Für jeden Embryo wird eine eigene Plazenta (Mutterkuchen) ausgebildet. Jeder Embryo hat nun seinen festen Platz. Manche Hündinnen leiden nun aufgrund der hormonellen Umstellung oder Spannungen der Gebärmutter unter Übelkeit oder Fressunlust.


21.-28. Tag:
Nun ist die Ausbildung der Plazenta endgültig abgeschlossen. Am Ende dieser so genannten Embryonalperiode, sind alle wichtigen Organsysteme des Embryos angelegt. Jetzt ist die endgültige Körperform bereits in Grundzügen erkennbar. Die Augen und Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Langsam kann man erkennen, was dieses kleine Etwas einmal werden soll und spricht deshalb nicht mehr von Embryonen sondern von Feten. Jeder Fötus hängt an einer Nabelschnur und bewegt sich frei in einer mit Fruchtwasser gefüllten Blase. Während der Organbildung sind die Feten besonders empfindlich für äußere Einwirkungen. (Medikamente, Überhitzung, Vitaminmangel, Vitaminüberversorgung, Umweltschadstoffe).   

Wenn die Feten bis zum Ende des 28. Tags absterben, so werden sie von der Gebärmutter meist unauffällig resorbiert.

Für den Züchter ist nun eine sehr spannende Zeit gekommen, denn ab dem 22.-24. Tag können die Welpen mittels Ultraschall für alle ungeduldigen Züchter schwarz auf weiß gezeigt werden. Der Herzschlag kann zur Diagnose einer Trächtigkeit herangezogen werden. Ein weiteres untrügliches Zeichen für eine Trächtigkeit ist ein zäher, glasklarer Schleim, den die Hündin meist nur bei einer tatsächlichen Trächtigkeit und nicht bei einer Scheinträchtigkeit absondert. Nun beginnen sich auch die Zitzen aufzurichten und rosa zu färben. 

25.Tag (Quelle National Geografic)


28.-35. Tag:
Die Welpen wachsen schnell, sie sind jetzt ungefähr walnussgroß. Die Augenlider haben sich gebildet, die Ohrmuschel bedeckt den Gehörgang, die Finger und Zehen trennen sich. Das männliche Genital und die 5 Zitzenpaare sind erkennbar. Krallen und Tasthaare beginnen sich zu bilden.

Am Ende dieser Woche ist die Ausbildung der Organe schon vollständig abgeschlossen. Die Feten sehen jetzt aus tatsächlich aus wie kleine Hunde. Kopf und Rumpf sind unterscheidbar. Auch das Geschlecht ist bestimmbar. Die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln. 

Langsam nimmt die Hündin an Bauchumfang zu, ihre Zitzen schwellen weiter an. Manche Hündinnen zeigen ein erhöhtes Trinkbedürfnis. Die Hündin hört auf, die Beine anzuziehen, weil das Gewicht ansteigt und die Welpen sich drehen. Das Anschwellen der weiblichen Scham wird merkbarer. 


35.-42. Tag:
Die Zehen sind nun vollständig gespreizt und die Krallen fertig ausgebildet. Die Tasthaare lassen sich erkennen und mit dem Stethoskop ist jetzt der Herzschlag hörbar. Die Zitzen der Hündin schwellen weiter an und werden dunkler.

Nun wir die Hündin auf den Spaziergängen etwas langsamer und stellt das wilde Spiel ein, auch den Kontakt mit anderen Hunden reduziert die Hündin um ihre Flanken zu schützen. Trotzdem gehen wir weiterhin ausgiebig Spazieren.  Die Geburt ist  sehr anstrengend und kräftezehrend für die Hündin, ein gewisses Maß an Training kann helfen die Geburt zu erleichtern.  


42.-49. Tag:
Die Knochen der Welpen verstärken sich. Sie können jetzt auch unter der Bauchdecke vorsichtig ertastet werden, jedoch noch schlecht gezählt werden. Bei großen Würfen ist es sinnvoll der Hündin mehrere kleine Mahlzeiten anzubieten.


49.-56. Tag:
Jetzt können auch ungeübte Hundeliebhaber die Bewegungen der Welpen im Mutterleib erspüren und manchmal auch sehen. Die Körperbehaarung der Welpen ist vollständig ausgeprägt. Der Hündin hingegen fallen am Bauch nun die Haare aus. Langsam sollte die Geburt vorbereitet werden, nicht nur alle Hilfsmittel für den Züchter sollten im Hause sein (Schreibzeug, Waage, Tücher, Desinfektionsmittel, Schere und Faden, Globuli zur Geburtsunterstützung, sondern die Hündin muss auch an ihre Wurfkiste gewöhnt werden.


56.-66. Tag:
Die Welpen werden als „Nesthocker“ geboren, die Augenlider und Gehörgänge sind geschlossen. 

Schon vor dem eigentlichen Wurftermin, um den 63. Tag, beginnt die Hündin mit ihrem Nestbauverhalten, sie sucht nach einem geeigneten Platz zum Werfen, buddelt und gräbt, baut Höhlen und gestaltet die Wurfkiste nach ihren Wünschen um. Die Hündin wirkt möglicherweise unglücklich, ruhelos, läuft immer hin und her und fühlt sich offensichtlich unwohl. Meistens fressen Hündinnen kurz vor der Geburt nichts mehr. Dann weiß man, dass es so langsam ernst wird. Sinkt die Körpertemperatur um ca. 1,5 bis 2 Grad ab, werden die Welpen innerhalb der nächsten 6 bis 24 Stunden geboren. Nun beginnt eine weitere spannende Phase - die Welpenaufzucht!